Nach dem Schock heißt’s weitermachen


Freie Presse 25.06.2004

 
Nach dem Schock heißt’s weitermachen
 
Eibenstocker Firma sorgt beim Filzteichfest für das große Finale – Technik im Wert von 200.000 Euro im Senftenberger See versunken
 

Von Kjell Riedel

Eibenstock/Schneeberg. Mit einem Feuerwerk und einem traumhaften Programm aus Licht, Musik und Tanz will die Laser Event Company aus Eibenstock morgen ab zirka 23:15 Uhr beim großen Finale des Filzteichfests wieder tausende in ihren bahn ziehen. ,, das Ganze wird im hinteren Bereich am Sprungturm passieren, weil dort mehr Leute hinpassen“, sagt Firmenchef Enrico Oswald. Allzu viel wollte er noch nicht verraten, aber unter anderem werden Tänzerinnen von ,,Keen on Rhythm“ quasi auf dem Wasser schwebend zu erleben sein.
Während die Gäste in Schneeberg das bunte Spektakel mit Freude verfolgen dürften, wird der Blick über den Teich die Leute vom Eibenstocker Unternehmen wohl das eine oder andere Mal an ihr jüngstes Gastspiel in Sanftenberg erinnern – und den Schock den sie dort erlebten. ,,Wir hatten eine Show zur 725-jahr-feier der Stadt vorbereitet. Diese wollten wir von 3 künstlichen Inseln auf dem Senftenberger See aus vorführen“, berichtet Enrico Oswald. In der Nacht vorm Fest passierte es: ,,Wir wurden gegen Fünf geweckt und sahen unsere Kisten auf dem Wasser schwimmen. Einer der Pontos war gesunken.“ Ausgerechnet der mit der Lasertechnik, darunter drei Großlaser-Anlagen, zwei Notstrom-aggregaten und Zubehör wie Computern. Schaden: rund 200.000 Euro.
Zwar bargen Taucher später etwa 80Prozent der Ausrüstung aus 18Metern Tiefe, verwenden können die Eibenstocker die Sachsen aber nicht mehr. Wasser und Schlamm hatten ihr zerstörerisches Werk getan. ,,Es war einfach deprimierend. Aber wir müssen froh sein, dass sich niemand mehr auf der Insel befand.“ Als Ursache habe die Kriminalpolizei inzwischen eine defekte Schweißnaht an den gerade frisch überholten Pontons ermittelt. Nun hofft Oswald, dass er den Schaden ersetzt bekommt. So lange kann das Unternehmen indessen nicht warten, schließlich ist der Terminkalender proppenvoll. Deshalb arbeiten die Erzgebirger gegenwärtig teilweise mit gemieteten Anlagen. Das kostet viel Geld. ,,Aber das Wichtigste ist das wir in der gewohnten Qualität arbeitsfähig sind.“
Davon können sich die Besucher des Filzteichfests morgen Nacht bei dem 30-minütigen Programm überzeugen. Und am Wochenende darauf will die Laser Event Company Eibenstock für einen der Höhepunkte beim Pressefest der ,,Freien Presse“ in Chemnitz sorgen.

kuenstliche Insel

Deprimierende Augenblick: Nach dem Untergang einer künstlichen Insel fischten die Eibenstocker Teile ihrer Ausrüstung aus dem See (Foto: Privat)

Laser

Hinüber: einer von drei großen Lasern, die versanken

 
 
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